Vielleicht denken Sie, Sie wären der einzige Mensch, den Gedanken überschwemmen, sobald er anfängt zu meditieren, also eigentlich unfähig zur Meditation?
Seien Sie versichert, das geht jedem so! Je mehr Sie in der Zukunft hängen, Fantasievorstellungen haben, sich Sorgen machen, Erinnerungen Ihren Geist besetzt halten, desto nützlicher ist Meditation für Sie. Meditation bringt Sie dazu, selbst erschaffene geistige Fahrrinnen zu verlassen, alte Denkgewohnheiten aufzugeben, den ausgelagerten Lieblingspfaden Ihres Geistes zu entrinnen.
Wenn Sie Ihre Aktivitäten herunterfahren und genau so ihre planenden und antizipativen Gedankengänge, werden Sie erstaunt das Hintergrundrauschen Ihrer stets präsenten Gedanken bemerken. Und die Beobachtung dieser Gedanken stellt das Herz der Meditation dar. Sie werden mit Beharrlichkeit lernen, sich von dem Gedankenstrom nicht mehr mitziehen zu lassen, diesen vielmehr aufzulösen und ihn allgemein früher als Gedanken wahrzunehmen und nicht als die Realität… Sie werden sich nach und nach den kleinen Raum erobern, der den Unterschied zwischen Antwort und Reaktion ausmacht. Sie werden lernen, zwischen Gedanken der ersten und der zweiten Ebene hin- und her zu wechseln…
Manchmal tauchen Gedanken zum Setting der Meditationsanleitung auf: zur Stimme, Vokabular, Atem, Verständnisproblem, zur Länge der Stillezeiten... Wenn die Worte der Anleitung zu einem Hindernis für Ihre Meditationserfahrung werden, dann koppeln Sie sich ab und folgen Ihrer eigenen Erfahrung, leiten sich sogar selber an. Genauso, wenn die Stille Sie stört, denken Sie daran, dass sie Sie dabei unterstützen soll, in Ihrem eigenen Bewusstsein zu ruhen, egal welche Erfahrung Sie ins Zentrum Ihrer Achtsamkeit gestellt haben (Atem, Empfindung, oder Unbehagen, Langeweile...): seien Sie trickreich und benutzen Sie Hindernisse als frisches Futter für Ihre Kontemplation.
War dieser Beitrag hilfreich?
Beiträge in diesem Abschnitt
- Wie kann man seine Praxis verankern und die Motivation bewahren?
- Wie bewahrt man seine Ruhe nach der Sitzung?
- Ich kann meine Gedanken nicht stoppen
- Wie praktiziert man zwischen 2 Sitzungen?
- Schläfrigkeit
- Wut, Verzagtheit, Angst, Traurigkeit während der Meditation
- Ich habe Schmerzen während der Meditation, fühle mich unbehaglich.
- Ungeduld oder Faulheit
- Was soll ich tun, wenn es heißt, dass man seine Gedanken dorthin treiben lassen soll, wohin sie wollen, nicht zu urteilen, den Fokus aufzugeben?
- Wie kann ich eine Sitzung alleine machen? Wie starte ich? Was soll ich mir sagen oder tun, nachdem ich die Augen geschlossen habe?
Kommentar hinzufügen
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.